Nicht zu Unrecht gilt das dreibändige «Kapital» als keineswegs leicht verständliches Werk. Die größten Schwierigkeiten finden sich gleich zu Beginn in den Kapiteln über Ware und Geld. Zentrale Konzepte wie abstrakte Arbeit, Wertform oder Warenfetischismus sind nicht sofort verständlich. Der vorliegende Band liefert mit einem ausführlichen Kommentar zu den ersten beiden Kapiteln eine wichtige Hilfestellung. Es werden Erläuterungen gegeben und Fragen behandelt, die sich bei der Lektüre des Originaltextes einstellen. Dabei wird zugleich deutlich, was bei der Auseinandersetzung mit einem komplexen wissenschaftlichen Text alles zu berücksichtigen ist.
Zentrales Thema der ersten beiden Kapitel ist die Werttheorie. Wichtige Aspekte, die Marx im «Kapital» nur kurz anspricht, behandelte er aber in anderen Texten. Als Anhang sind dem Kommentar deshalb Passagen aus solchen Texten beigegeben, die ebenfalls ausführlich erläutert werden. Der vorliegende Band ermöglicht damit eine textnahe Auseinandersetzung mit der Marxschen Werttheorie.
Im zweiten Band dieses Kommentars werden die Kapitel drei bis fünf erläutert, so dass die Marxsche Kapitaltheorie und ihr Zusammenhang mit der Werttheorie deutlich wird.
Wie das Marxsche Kapital lesen? Bd. 1
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Der vorliegende Band liefert mit einem ausführlichen Kommentar zu den ersten beiden Kapiteln eine wichtige Hilfestellungen.
Medienstimmen
Der Kommentar soll, so Heinrich, eine eigenständige – und am besten in einem organisierten Rahmen stattfindende – Kapitallektüre nicht ersetzen. Vielmehr soll er einige wichtige Handreichungen bieten. Dabei ist die selbstkritische Haltung des Kommentars mehr als löblich. Heinrich diskutiert verschiedene Möglichkeiten, «Das Kapital» zu kommentieren und legt Probleme offen. So verweist er darauf, dass einige Passagen nicht aus sich selbst heraus zu deuten sind. Man ist gezwungen, einem erläuterten oder erklärenden Kommentar zu glauben, wobei es kaum eine Möglichkeit gibt, diese zu hinterfragen – der Kommentar wird zur Autorität. Heinrichs Kommentar ist ein Arbeitsbuch. Bei wem die Ausgabe nach der Lektüre und nach der Arbeit mit dem «Kapital»” nicht zerfleddert ist, hat nicht verstanden um was es geht – eine kritische Lektüre des «Kapitals». Dabei greift der Kommentar auf Zusätze, die für ein Verständnis nicht unbedingt gelesen werden müssen, ebenso zurück wie auf einen Anhang mit Texten, die bisher nur in der kaum bezahlbaren Marx-Engels-Gesamtausgabe (MEGA) zu finden waren. Kurzum: Das Buch ist ein Muss für alle, die alleine oder gemeinsam das marxsche «Kapital» lesen wollen. Aber auch für all diejenigen, die das «Kapital» bereits gelesen haben, ist es einer der bedeutendsten Kommentare, um die eigenen Selbstgewissheiten zu hinterfragen.
Ingo Stützle in ak – zeitung für linke debatte und praxis, Nr. 528 v. 23.5.2008
Als einer reputiertesten Marx-Kenner in den deutschen Sozialwissenschaften gibt der Autor hier eine umfangreiche Einführung in die ersten zwei Kapitel des «Kapital», die in erster Linie der Werttheorie; einer der zentralen und zugleich am schwersten zugänglichen Themen der Marxschen Schriften; gewidmet ist. Das Buch ist deshalb auch nicht nur für Anfänger gedacht, sondern bietet gleichermaßen denjenigen, die das «Kapital» bereits gelesen haben, die Möglichkeit einer wiederholten Reflexion zentraler Argumente. Darüber hinaus nimmt Heinrich eine Einordnung dieser Argumente in frühere (aber noch weniger komplette) Schriften von Marx vor. Im Gegensatz zu anderen Einführungen in der Marxschen Theorie und Philosophie handelt es sich jedoch nicht um eine klassische Zusammenfassung. Die ersten beiden Kapitel des «Kapital» werden vielmehr Stück für Stück anhand von Originalpassagen (die in leserfreundlicher Manier durch blaue Kennzeichnung abgehoben sind) durchgegangen und vom Autor kommentiert, eingeordnet und diskutiert. Das Buch ersetzt sicher keine eigenständige «Kapital»-Lektüre, kann dieser aber als Begleitung oder aber auch als Vorbereitung dienen, indem der Leser mit der Denk- und Argumentationsweise von Marx vertraut gemacht und gleichzeitig in die etwas holprige sprachliche Umsetzung der Gedankengänge bei Marx eingeführt wird.
Björn Wagner, in «Zeitschrift für Politikwissenschaft», 21.5.2008
Der Kommentar hält sich gewissenhaft an den Originaltext und weist auf Fehlschlüsse und Verzerrungen in späteren Interpretationen hin. Er ist ergänzt um eine Einleitung mit Lesehinweisen und um einen Anhang mit maßgeblichen, dem Verständnis dienenden Auszügen aus anderen Schriften von Karl Marx sowie ein Glossar, das die wichtigsten Begriffe erklärt.
«Contraste», Juli/August 2008