Die AutorInnen gehen einem schillernden Begriff auf den Grund, dem üblicherweise so unterschiedliche Denker wie Althusser, Gramsci, Horkheimer und Adorno zugerechnet werden.
Von dem Philosophen Merleau-Ponty bereits in den 1950ern aufgebracht, wurde der Begriff vor allem durch Perry Andersons vielbeachtete Studie «Über den Westlichen Marxismus» (1978) populär und avancierte so in dessen Perspektive zum Synonym für einen «philosophischen» Marxismus, der die Marx-Rezeption im 20. Jahrhundert entscheidend beeinflusste. In der hier vorliegenden problemorientierten Einführung zeichnen die AutorInnen diese Rezeption sowie ihre politischen und theoretischen Ursprünge nach. Dabei wird auf die Vorgeschichte der Neuen Linken sowie auf einzelne Autoren wie Althusser und Gramsci eingegangen. Da für ein Verständnis der Auseinandersetzungen, die in der Neuen Linken über Ökonomie und Philosophie, Staat und Politik, Kultur und Ästhetik herrschen, eine genaue Kenntnis der «Westlichen Marxisten» unerlässlich ist, wird mit diesem Buch ein wertvolles Standardwerk zur Verfügung gestellt.
Westlicher Marxismus
1. Auflage 2017
ISBN: 978-3-89657-083-3
44,80 €
inkl. 7 % MwSt. zzgl. Versandkosten
Lieferzeit: 3–4 Tage
Medienstimmen
«Die Verf. vermeiden deutliche Wertungen und präferieren … das Verfahren einer «kaleidoskopischen Geschichte des westlichen Marxismus», die in «Opposition und Konkurrenz» zum östlichen Marxismus steht – eine Fundgrube von Ansätzen zur Überwindung des Traditionsmarxismus. Den Anspruch des westlichen Marxismus, «einen dissidenten, innovativen und offenen Marxismus» zu vertreten, nehmen sie ernst und hinterfragen zugleich dessen Legitimität.»
Rüdiger Dannemann in «Das Argument», 337/2021
«Gleich zu Beginn ihres umfangreichen Bandes über den »Westlichen Marxismus« stellen Diethard Behrens und die mittlerweile verstorbene Kornelia Hafner auf selten sachkundige Weise am Beispiel der Positionen Louis Althussers, Foucaults und der besagten neuen Marx-Lektüre dar, wie fundamental und umfassend ein produktives Marxismus-Verständnis durch solche Denkansätze behindert wird, die heute weitverbreitet sind. Diese Passagen sorgen durch ihre theoretische Präzision und quellenfundierte Kompetenz für Klarheit angesichts einer fast unübersehbar gewordenen »Diskurslage«. Realistisch auch die Einschätzungen zu Antonio Gramsci, die so manch überschwengliche Interpretation seines Denkens fragwürdig erscheinen lassen. Sehr verdienstvoll ebenfalls die subtile Erinnerung an den fast vergessene Henri Lefebvre, dem tatsächlich eine wichtige Rolle für einen unverstellten Blick auf den Autor des «Kapitals» zukommt.»
Werner Seppmann in «Junge Welt», 8.1.2018
«Dieses Buch liefert für Studierende und Lehrkräfte eine umfassende und ausführliche Einführung zum Themenfeld, das im Unterricht der Sekundarstufe II (Philosophie, Politische Bildung) durchaus breiteren Raum einnehmen sollte. Es liefert damit die Grundlagen für das Verständnis der Diskussionen in der Neuen Linken über , Staat und Politik, Kultur und Ästhetik und nicht zuletzt auch von Ökonomie und Philosophie.»
Martin Geisz, «Hessischer Bildungsserver»