«Und auch im Innern der verbliebenen Demokratien sieht es nicht so strahlend aus, wie es die Propagandisten der westlichen Werte gern hätten. Je deutlicher sich das Ende des Kapitalismus abzeichnet, desto stärker klammern sich seine Subjekte an die durch ihn konstituierten Kategorien (Arbeit, Ware, Geld usw.), weil sie fetischistisch an sie gebunden sind. Auch das ist plausibel, weil die aus diesem System Herausfallenden ihr Menschrecht verlieren.»
Claus Peter Ortlieb
Bei der Publikation «Zur Kritik des modernen Fetischismus» handelt es sich um eine Zusammenstellung von 31 Texten, die C. P. Ortlieb in den Jahren 1997 bis 2015 verfasst hat und die thematisch in drei Teile gegliedert ist:
1. Erkenntniskritik: Geldförmige Erkenntnis. Zur Kritik der neuzeitlichen Wissenschaft,
2. Kritik der Aufklärung: Westliche Werte? Aufklärung und Fetisch,
3. Krisentheorie: Im Endstadium. Die letzte Krise des Kapitals.
Die Texte haben im Rahmen der wert-abspaltungskritischen Theoriebildung Grundlagen für eine emanzipatorische Gesellschaftskritik geschaffen, die zumindest Ansatzpunkte für die sich stellende Herausforderung einer Überwindung der fetischistisch verfassten Gesellschaftlichkeit einer gebrochenen Totalität bieten kann.
Hieraus ergibt sich die hohe Relevanz der Texte von C. P. Ortlieb, die mit dieser eigenständigen Publikation erstmals gebündelt vorliegen.
… herausgegeben von EXIT!
Zu den HerausgeberInnen: Die zwischen 1997 und 2015 verfassten Beiträge des Buches stehen im Kontext des theoretisch-kritischen EXIT-Projekts (https://exitonline.org/text.php?tabelle=selbstdarstellung), welches an die Marx‘sche Kritik der politischen Ökonomie anknüpft. Alleinstellungsmerkmale des Projekts sind zum einen die von Robert Kurz bereits in den 1980er-Jahren ausgearbeitete Krisentheorie sowie die von Roswitha Scholz entwickelte Wert-Abspaltungs-Kritik, mit der über Marx hinaus das Geschlechterverhältnis in die Kritik der kapitalistischen Gesellschaft einbezogen wird.