Anfang der 1990er-Jahre plante die französische Eisenbahngesellschaft SNCF eine Erweiterung ihres Hochgeschwindigkeitsbahnnetzes bis zum Mittelmeer, um die Reisezeit von Paris nach Marseille auf drei Stunden zu verkürzen. Gegen die neue Bahnstrecke formierte sich eine Protestbewegung von Bauern, Winzern und Anwohnern. Sie blockierten Gleise und besetzten einen Eisenbahnviadukt, um die Verkehrsplaner von ihrem Projekt abzubringen. Doch der Protest flaute ab und die Bahnlinie wurde gebaut. Die damalige Gegenbewegung ist heute vergessen. Jedoch ist ein in diesem Zusammenhang entstandenes Pamphlet überliefert, das sich gegen die «Tyrannei der Geschwindigkeit» richtet.
Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren darin den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat. Ihre Botschaft: Es reicht nicht, gegen einzelne Großprojekte oder andere Auswüchse dieses Prinzips zu rotestieren. Zurückzuweisen ist ein technischer Fortschritt, der verspricht, die Menschen zu befreien,
sie aber immer tiefer in neue Abhängigkeiten verstrickt. Die Frage nach dem guten Leben muss wieder auf die Tagesordnung gesetzt werden. Angesichts von Alltagshetze, Mobilitätszwang, Verkehrschaos und Großprojekten wie Stuttgart 21 ist dieser Text ein Vierteljahrhundert nach seiner Entstehung aktueller denn je. Die vorliegende Neuübersetzung macht ihn nun erstmals einem breiten Publikum in deutscher Sprache
zugänglich.
Tyrannei der Geschwindigkeit
1. Auflage 2015
ISBN: 978-3-89657-151-9
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Schonungslos und hellsichtig analysieren die Autoren den modernen Beschleunigungswahn, der heute alle Lebensbereiche erfasst hat. Ihre Botschaft: Es reicht nicht, gegen einzelne Großprojekte oder andere Auswüchse dieses Prinzips zu rotestieren. Zurückzuweisen ist ein technischer Fortschritt, der verspricht, die Menschen zu befreien,
sie aber immer tiefer in neue Abhängigkeiten verstrickt.
Medienstimmen
«Angesichts von Alltagshetze, Mobilitätszwang, Verkehrschaos und Großprojekten wie BER oder Stuttgart 21 ist dieser Text ein Vierteljahrhundert nach seiner Entstehung aktueller denn je. Die vorliegende Neuübersetzung macht ihn nun erstmals einem breiten Publikum in deutscher Sprache zugänglich.»
Peter Streiff in «Contraste», 6/2015