Mysteriöses geschieht in Naccos, einem abgeschiedenen Dorf in den peruanischen Anden. Drei Menschen verschwinden nacheinander, aber keiner der Dorfbewohner kann Korporal Lituma und seinem Assistenten Tomás Carreño bei ihren Ermittlungen helfen. Ist es die Furcht vor den unheilvollen Kräften der Natur, die die Einheimischen zum Schweigen bringt? Oder ist es die Angst vor den erbarmungslosen Guerrilleros des «Sendero Luminoso»?
Lituma, Symbol für die Stadt, kommt in dem Fall nicht weiter. Gefangen in dieser rückständigen Bergregion Perus kann nur die episodische Geschichte seines Helfers Tomás, der abends von seiner Liebe zu Mercedes erzählt, ihn erfreuen. Doch dann taucht plötzlich eine Frau auf…
Vargas Llosas spannender Roman sticht aufgrund seines beklemmenden und aggressiven Plots, der das Handeln der Guerrilla angemessen verdeutlicht, aus der Reihe der Anden-Romane hervor. Eine weitere Besonderheit, die eine neue Perspektive in Hinsicht auf die Andenbevölkerung ermöglicht, ist die negative Darstellung der Dorfbewohner.
Vargas Llosas (für Nobelpreis nominiert) Talent, tiefgründige Themen eindringlich und doch mit bildhaftem und leicht verständlichem Vokabular zu erzählen, macht seinen Schreibstil zu einer angenehmen Lektüre für Spanischlerner, die sich für die Bewohner der Andengebiete interessieren. «Lituma en los Andes» ist zudem ausgezeichnet als konträrer Aspekt für das Zentralabiturthema «Anden» geeignet.