Materialistische StaatskritikDie Analysen des Staates gehen in der Linken weit auseinander. Das Spektrum der Interpretationen reicht von der Idealisierung bis zur Dämonisierung, von der Übernahme des Staates bis zu seiner Abschaffung. Während der Staat für die einen als Garant des Allgemeinwohls gilt, betrachten ihn andere als das Instrument der kapitalistischen Klassenherrschaft und wieder andere sehen in ihm das Terrain sozialer Kämpfe. In seiner Einführung präsentiert Moritz Zeiler die zentralen Thesen marxistischer Theorie zum Staat: Die fragmentarischen Überlegungen bei Marx und Engels, die instrumentelle Staatstheorie bei Lenin, die Hegemonietheorien des Westlichen Marxismus von Gramsci, Althusser und Poulantzas sowie die Analysen von Paschukanis zum Verhältnis von Warenform, Rechtsform und Staatsform und später daran anknüpfende Arbeiten von Agnoli, Hirsch, Holloway und anderen. Ebenso zeichnet das Buch die linken Debatten über das Verhältnis von Staat und Faschismus nach – geht aber auch auf libertäre Staatskritik, feministische Ansätze und aktuelle Herausforderungen ein. Medienstimmen:Zeiler’s book is a quick and enjoyable introduction to the topic and worth a read. It provides a short but panoramic exposition of the critical approaches to the capitalist state and prompts the reader to investigate further the topics that peak her interests.
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Daniel Hinze in Capital & Class 44(1) Erfreulich ist insbesondere, wie Moritz Zeiler die vorgestellten theoretischen Ansätze nicht bloß in klarer und zugänglicher Sprache weitgehend voraussetzungsfrei darstellt, sondern zumeist historisch situiert und inhaltlich plausibilisiert ─ und auch seine Leser*innen dazu auffordert, bei der Lektüre den historischen Kontext der jeweilgen Theorieproduktion und -rezeption mitzudenken, Argumente und Behauptungen auf die Gegenwart anzuwenden, zu aktualisieren, zu kritisieren, sie gegebenenfalls auch zurückzuweisen, selbst wenn sie in den Kanon der linken Gewissheiten eingegangen sein mögen. Das ist teils harte Arbeit. Aber subversiv im besten Sinne. Moritz Assall in «Forum Recht», 2/18 Zeiler orientiert sich dabei an zentralen Elementen der Marxschen Gesellschaftstheorie - Analyse, Kritik und Subversion - und lädt zum Weiterdenken beispielsweise über das Verhältnis von Ökonomie und Politik ein. Insbesondere der Rekurs auf verschiedene Erklärungsmodelle faschistischer Herrschaft liefert für die Gegenwart erhellende Impulse. Wer eine fundierte Einführung in die Kritik des Staates sucht, welche die wichtigsten Ansätze bespricht und eine umfangreiche Literaturliste enthält, sollte zu diesem Buch greifen. Moritz Strickert in «analyse & kritik», Nr. 632 / 14.11.2017 Dabei scheint Zeiler mehr linker Einheit nicht abgeneigt, etwa wenn er sich für einen «Dialog zwischen anarchistischen und marxistischen Linken» ausspricht. «In wieweit sich jedoch Anarchistinnen und Anarchisten die Empfehlung zur Marxlektüre zu Herzen nehmen ... bleibt abzuwarten», ergänzt er und es klingt wie eine Herausforderung. Diese lässt sich jederzeit annehmen. Die Lektüre von Zeilers Buch könnte ein Anfang sein. Am Thema Interessierte werden es nicht bereuen. Gabriel Kuhn in «Gaidao», 4/2018 ....Zeiler entwickelt hier in eigener Regie nämlich auch eine verständliche Zusammenfassung vieler wichtiger staatstheorietischer Thesen, so dass der Band fast ein kleines Handbuch oder Nachschlagewerk darstellen kann. Florian Geisler auf «Materialismus.org» |
Zeiler, Moritz: Materialistische Staatskritik Eine Einführung 1. Auflage 2017 Buch 200 Seiten, kartoniert Schmetterling ISBN 3-89657-671-2 15,00 EUR (inkl. MwSt., zzgl. Porto)
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