Willi Bleicher wird häufig als der letzte große deutsche Arbeiterführer bezeichnet. Der legendäre Bezirksleiter der IG Metall in Baden-Württemberg ist durch aufsehenerregende Tarifkämpfe in ganz Deutschland bekannt geworden. Unter seinen Schülern und “Erben” befinden sich so prominente Gewerkschafter wie Eugen Loderer, Franz Steinkühler und Walter Riester. Der Journalist Hermann G. Abmayr beschreibt Bleichers Lebensweg und fragt nach seinem politischen Erbe. Er will Bleicher kein weiteres Denkmal setzen, sondern auch seine Brüche, seine Ecken und Kanten darstellen. Nicht nur die bekannte Kämpferpose interessiert ihn, sondern der Mensch. Willi Bleichers Aufstieg bewegte sich keineswegs in geradlinigen Bahnen. Der gelernte Bäcker war schon in jungen Jahren ein Opfer der Wirtschaftskrise. Zehn Jahre mußte der Kommunist dann in Nazi-Gefängnissen und im KZ verbringen. Er hielt dennoch durch.