Hans-Rudolf Hower nähert sich auf humorvolle Art dem französischen Alltag, den Menschen, der Geographie, der Literatur und natürlich vor allem der Sprache. Da das Buch vor allem an Leserinnen und Leser gerichtet ist, die ihre Französischkenntnisse erweitern und die üblichen Fehler vermeiden möchten, wartet jedes Kapitel mit französischsprachigen Ausdrücken, Grammatik, Vokabel- und landeskundlichen Erklärungen auf.
Textprobe: «Intermezzo»:
«Haben Sie schon einmal beobachtet, wie sich ein Engländer verabschiedet? Nach der französischen Redensart ‹filer à l’anglaise› (auf englische Art abhauen) ist anzunehmen, dass der Brite als solcher sich gewöhnlich hoppla-hopp aus dem Staub macht, ohne sich von den Gastgebern zu verabschieden. Das ist natürlich eine gemeine Unterstellung. Aber es geht eben nichts über ein gesundes Vorurteil, wie man so sagt. Seid nett zueinander!
Vergessen wir nicht, dass entgegen zeitweiliger deutscher Kriegspropaganda nicht Deutschland, sondern England jahrhundertelang Frankreichs ‹Erbfeind› war. Halb Frankreich gehörte lange Zeit den englischen Königen, bis Jeanne d’Arc sie brutal des Landes verwies.
Dass derartige militärische und sprachliche Nettigkeiten unter Nachbarn nicht ungestraft bleiben können, liegt auf der Hand. Prompt kontern die Engländer mit einer eigenen Redensart, die den Spieß umdreht: ‹To take French leave› (sich französisch verabschieden) ist wortwörtlich das britischgepflegt ausgedrückte Gegenteil und trotzdem die einzig mögliche englische Übersetzung von ‹filer à l’anglaise›!»