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Diese Einführung liefert einen historischen Überblick über die sozialistische Arbeiterbewegung vor dem Ersten Weltkrieg.
Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland und Österreich, aber Fragen zu Internationalismus, Kolonialismus und Migration nehmen breiten Raum ein. Denn Klassenkampf und «soziale Frage» waren Schlüsselbegriffe der Arbeiterbewegung, aber nie ihre einzigen Themen. Sozialistinnen und Sozialisten beschäftigten sich schon im 19. Jahrhundert mit Demokratie, Friedenspolitik und Geschlechterverhältnissen. Sie kämpften gegen rassistische Diskriminierung und Antisemitismus, setzten sich gegen die Kriminalisierung von Homosexualität ein. Diese Breite zeitgenössischer Diskussionen soll in der vorliegenden Einführung erschlossen werden.
Es gilt, neu zu untersuchen, wie in der Vergangenheit verschiedene Kämpfe um Emanzipation zusammengeführt wurden – oder auch scheiterten. Denn das Wissen um historische Niederlagen ist besser als ein geschichtsloser Zustand, in der selbst die Idee des Kampfes abwesend ist.
Die 2. Auflage ist um ein Kapitel zur österreichischen Arbeiterbewegung erweitert worden.
Medienstimmen
Mit Blick auf mittlerweile zwei Jahrzehnte Vernachlässigung [des Themas, Red. Schmetterling Verlag] verdient Hoffroggges Buch an sich schon angemessene Beachtung. Es vermittelt einerseits verständlich aufbereitetes Überblickswissen, was nach der langen Pause an sich schon positiv zu werten ist. Es setzt andererseits auch spezielle Akzente, wodurch es sich von früheren, stark auf die politisch-ideologische bzw. organisatorische Entwicklung der Arbeiterbewegung ausgerichteten Publikationen wohltuend unterscheidet: Hoffrogge ist es gelungen, die Organisationsgeschichte und das Nachzeichnen politischer Debatten zwischen den verschiedenen Strömungen der deutschen Arbeiterbewegung, bei dem auch die «andere Arbeiterbewegung», die anarchistischen und syndikalistischen Organisationen, gebührend berücksichtigt werden, mit der Behandlung sozial- und alltagsgeschichtlicher Fragen, d.h. die «Geschichte von oben» mit der «von unten» zu verbinden.
Jörg Roesler in «Das Historisch-Politische Buch» 1/2013
Mit dem Mut des Tüchtigen versucht sich ein vergleichsweise junger, freilich längst ausgewiesener Historiker an einer Aufgabe, die gemeinhin von älteren übernommen wird, nämlich auf der Grundlage eines vorhandenen empirischen Forschungsmaterials und diskursiver theoretischer Ansätze in der Fachliteratur einen ganzen historischen Prozess in seinen politischen und theoretischen Dimensionen zu synthetisieren. H. legt ein lesenswertes, anregendes und diskussionswürdiges Plädoyer für die brennende Aktualität und Unentbehrlichkeit der weithin im Abseits stehenden Geschichte der Arbeiterbewegung vor. Es zielt unmittelbar auf die Erfordernisse und Debatten der heutigen linken und sozialistischen Bewegung.
Gerhard Engel in «JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung 2013/I
«Hoffrogge’s book is extremely well-researched, packs a good deal of information into a punchy, eminently readable account and is largely successful in conceptualising innovative ways of thinking about labour history.»
Ben Lewis in «Critique: Journal of Socialist Theory», 71
Das Buch bietet eine konzise Darstellung und eine im Wesentlichen überzeugende Deutung der Vor- und Frühgeschichte sowie der klassischen Periode der sozialistischen Bewegung Deutschlands. Auch demjenigen, dem sozialistische Ideen völlig fremd sind, kann es zu einem besseren Verständnis verhelfen.
Peter Brandt in «Neue Gesellschaft. Frankfurter Hefte», 6/2013
Herausgekommen ist ein spannendes Kapitel über den österreichischen Sozialismus…
Stefan Schoppengerd in «express», 12/17
Seine Darstellung ist nicht ökonomie-, sondern kulturgeschichtlich (im guten angelsächsischen Sinn) grundiert. Selbst wer sich bisher auszukennen meinte, erfährt Neues, zum Beispiel über den Kampf der Sozialdemokratie gegen die Strafbarkeit von Homosexualität (unabhängig von Dumpfbackigkeit unter den eigenen Leuten) und das Eintreten der Genossin Johanna Elberskirchen für «Toleranz gegenüber lesbischen Lebensformen».
Georg Fülberth in «Konkret», 7/2012
Hoffrogge gibt den marginalisierten Stimmen und Strömungen viel Raum und rezipiert «andere» Historiker der Arbeiterbewegung wie Karl Heinz Roth, Ahlrich Meyer und Erhard Lucas. Seine eigene Darstellung politischer Geschichte zeichnet aus, dass er in ihr meist nicht einfach «eins zum anderen» führt, sondern die historischen Zusammenhänge komplex und bisweilen paradox sind. Hoffrogge gelingt es, viele Schwächen und Beschränkungen in der geschichtlichen Theorie und Praxis der organisierten Arbeiterbewegung zu kritisieren, ohne sich von ihr zu verabschieden.
«Schwarze Risse» empfiehlt, 2011
Der Autor, Jahrgang 1980, hat also noch ein Forscherleben vor sich und wir dürfen von ihm noch einiges erwarten. Bleibt er bei seiner Art, Geschichte verständlich darzustellen, sich zwar; wo das nötig ist; kritisch zu Vorgängen in dieser Arbeiterbewegung verhaltend, seine Kritik aber stets sachlich zutreffend und solidarisch übend, so würde vor allem den Jüngeren unter uns, die noch keine Gelegenheit hatten, sich ordentlich mit diesem Thema zu befassen, zutreffende Information geliefert sein.
Robert Steigerwald in «Marxistische Blätter», 1-12
Das Buch ist für alle, die sich für die Geschichte der Arbeiterbewegung in Deutschland interessieren, sehr empfehlenswert. Die verwendete Sprache ist angemessen und verständlich, ohne banal zu werden. Die Analyseschritte sind nachvollziehbar und gut belegt. Wer sich für einzelne Aspekte interessiert (wie etwa «Homosexualität und Sozialismus») findet genug Hinweise, um sich tiefer einzulesen. Ismail Küpeli auf «Kritisch lesen.de» Im Resultat liefert er einen lebendigen Einstieg ins Thema und auch eine willkommene Erweiterung der «theorie.org»-Reihe…
Wladek Flakin in «Junge Welt», 2.1.2012
Die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg spielt in der Schule (besonders außerhalb des Geschichtsunterrichts) nur eine Nebenrolle. Die Geschichte der Arbeiterbewegung ist zwar Lehrplanstichwort, aber in der Regel schnell und knapp «abgehandelt». Dieses Buch bietet wegen seiner guten «Lesbarkeit» auch (fortgeschrittenen) SchülerInnen der Sekundarstufe II die Möglichkeit, hier selbst nachzuarbeiten (z.B. im Rahmen von Facharbeiten, selbst gewählter Schwerpunktsetzung oder auch für ein Wahlthema in einem Kurs.
Martin Geisz auf «Hessischer Bildungsserver»
Hoffrogge bietet äußerst anregende Analysen solcher Streitpunkte und Konfliktzonen wie Reform und Revolution, sozialökonomische Bedingtheit und revolutionärer Wille, Staat und Autonomie, Vorhutpartei und Basisbewegung, parlamentarischer und außerparlamentarischer Kampf, Partei und Gewerkschaft, Zentralisation und Dezentralisation,
Theorie und Praxis. Z. Zeitschrift Marxistische Erneuerung, März 2012
Hoffrogge erzählt nicht nur die Organisationsgeschichte der frühen Arbeiterbewegung, sondern schafft es in seinen Exkursen zu Themen wie Homosexualität oder Abstinenz Perspektiven auf weitere Einflusssphären und Politikfelder der frühen Sozialdemokratie zu eröffnen.
Gerald Whittle in «IZ3W», März/April 2012, Nr. 329, S. 27
Obwohl die Bewegung in Deutschland große Niederlagen erlitten hat, ist die Chance für Veränderungen real. Die letzten Worte, seines 202 Seiten starken Buchs, sollten wir bei all unseren Handlungen berücksichtigen: «Mehr denn je dominieren die Widersprüche von Kapital und Arbeit das Alltagsleben von Menschen überall auf der Welt, weniger denn je können wir es uns leisten, die Erfahrungen der Vergangenheit in den politischen Auseinandersetzung der Gegenwart zu vergessen.»
«die Freiheitsliebe.de»
Ralf Hoffrogge schafft es in seinem Erstlingswerk, einen Ein- und Überblick in die komplexe Geschichte des Sozialismus und der ArbeiterInnenbewegung zu geben, ohne außer Acht zu lassen, dass der Zusammenhang dieser beiden Begriffe nicht selbstverständlich ist. Ein Muss für jedeN WiderständlerIn.
Claudia Sprengel auf www.critica-online.de, 12. August 2013