Ein Leben in ManneszuchtNovember 1918: Das deutsche Heer hat kapituliert, die bislang herrschenden Monarchisten sind sang- und klanglos verschwunden. Die Republik wird ausgerufen, die Forderung nach Entmilitarisierung und Sozialisierung ist unüberhörbar, eine grundsätzliche Umgestaltung der Gesellschaft in greifbarer Nähe. Zwei Monate später treten in den Berliner Januarkämpfen militärische Freiwilligenverbände zum ersten Mal öffentlich in Erscheinung, darunter das «Freiwillige Landesjägerkorps» des Generalmajors Georg Maercker. Maercker zieht anschließend im Auftrag der Reichsregierung kreuz und quer durch Mitteldeutschland, um revolutionäre Unruheherde zu bekämpfen. Seine Erfahrungen reichen dabei bis in die deutsche Kolonialgeschichte zurück. Dort nahm er in «Ost»- und «Südwestafrika» an den Kämpfen gegen Herero und Nama teil. Medienstimmen:Auch wenn man nicht jedes Urteil teilt, gelingt Claus Kristen, der im Hauptberuf Buchhändler ist, ein differenzierter Beitrag zu einer epochenübergreifenden Gewalt- und Militärgeschichte.
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Jahrbuch Extremismus und Demokratie, 2019 Das Buch von Claus Kristen kann ich jedem empfehlen. Er gibt nicht nur das Leben eines Militärs dar, Kristen ist es auch gelungen, ein Gesamtbild des gesellschaftlichen Umfeldes von Maercker darzustellen. Ich lernte, die Geschichte dieser Zeit aus für mich neuen Blickwinkeln zu sehen, ohne alle Wertungen von Claus Kristen übernehmen zu können. Reinhard M.W. Hanke, www.westpreussen-berlin.de Insgesamt beurteilt: Ein lesenswertes, weil interessant geschriebenes Buch, welches auf intensiven Quellenstudien in verschiedenen Archiven beruht und neue Tatsachen aus der Geschichte des deutschen Kolonialismus und Militarismus beleuchtet und indirekt wesentliche Erkenntnisse zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung liefert. Ulrich van der Heyden in «Das historisch-politische Buch», Jg. 66/3 Ein notwendiges, gut lesbares, erneut die unglaubliche, empörende Kampfgemeinschaft der SPD-Führung mit den Freikorps belegendes Buch, das auch die kolonialen Wurzeln der Kampftaktik gegen die eigenen Landsleute nicht verleugnet, wie manch postpostmoderner Historiker bzw. manche Historikerin. Klaus Gietinger in «Neues Deutschland» Auf den Spuren Maerckers zeichnet Kristen ein anschauliches Bild deutscher Gewaltgeschichte von den kolonialen «Schutztruppen» bis zu den Freikorps. En passant bietet er dabei einen leicht zugänglichen Einstieg in die aktuelle historiografische Debatte über die Revolution von 1918/1919. Johanna Voß und Philipp Winkler in «Zeitschrift für Geschichtswissenschaft» 11/2018 Nicht zuletzt aufgrund der persönlichen Einschübe, die den Autor hinter seinem Buch hervortreten lassen, entsteht eine sehr überzeugende «Gesellschaftsbiografie»: An der Figur Maerckers wird die deutsche Gesellschaftsgeschichte am Ende des «langen 19. Jahrhunderts» und der Beginn der Entwicklung hin zum Faschismus exemplarisch. Henning Fischer in «analyse & kritik», 21.8.2018 Kristen geht in seiner Biografie mit Maercker fair um. Er zeigt seine Fähigkeiten, seine Unbestechlichkeit, einen gewissen Gerechtigkeitssinn ─ aber auch die eifernde Bereitschaft, einem bedingungslosen Nationalismus alles zu opfern: das Leben seiner Soldaten, dasjenige von seinen Gegnern und «Negern» erst recht. Florian Arnold in Braunschweiger Zeitung, 5.6.2019 Dieses Buch bietet mit der Biografie Georg Maerckers Zugänge, die in den gängigen Unterrichtsmaterialien so nicht zu finden sind. Sie sollten in die Unterrichtsarbeit ... einbezogen werden. Martin Geisz auf www.buchrezensionen-globales-lernen.eu |
Kristen, Claus: Ein Leben in Manneszucht Von Kolonien u. Novemberrevolution. «Städtebezwinger» Georg Maercker 1. Auflage 2018 Buch 306 Seiten, kartoniert Schmetterling ISBN 3-89657-160-5 19,80 EUR (inkl. MwSt., zzgl. Porto)
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