Kino der AngstWer dem Krieg wehren will, der darf die Macht der Bilder nicht unterschätzen. Bei Vorstellungen des populären Kinos fungiert das Pentagon immer wieder als Produktionspartner. Wer in Hollywood einen Film mit militärischen Elementen verwirklichen will, darf auf die kostenlose und kompetente Unterstützung der US-Militärs hoffen, immer vorausgesetzt, das Projekt flankiert propagandistisch die technologische Hochrüstung und globalen Strategien der Supermacht und läuft den Rekrutierungsbemühungen der Militärs nicht zuwider. So entstehen zunehmend Re-Inszenierungen und Fiktionen, in denen der Kriegapparat als normales Instrument zur «Problemlösung» erscheint. Die Zuschauer wissen nicht, dass Leinwand, Videothek, Computerspiele und Fernsehkanäle ihnen die neuesten Militärplanungen schmackhaft machen sollen. «Botschafter der Angst» verstärken im Zeitalter des Anti-Terror-Kampfes paranoide und endzeitliche Gestimmtheiten, die in diesem Buch nicht zuletzt vor dem Hintergrund des Einflusses erstarkender fundamentalistischer, apokalyptischer Gruppierungen in den U.S.A. betrachtet werden. Was aussieht wie eine Hollywood-Spezialität, ist genauer betrachtet ein weltweites Kulturphänomen, weist doch z.B. der Medienwissenschaftler Dieter Prokop nach, dass in Deutschland 60% der Fernsehzeit und 80% des Filmverleihumsatzes aus US-Produktionen stammen. Medienstimmen:Das inhaltsschwere Buch ist eine Fundgrube nicht nur für Filmfreunde und Friedensforscher, sondern wegen seiner ausführlichen Bezugnahme zum jeweils historisch-politischen Kontext auch für diesbezügliche Interessenten.
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Barbara Riedl in «ekz-informationsdienst», ID 35/05 ... liefert spannende Hintergründe für eine neue Verbraucher- und Jugendschutz-Debatte. Man soll nicht fragen, was ein abgetrennter Arm in einem Kopf anrichtet, man soll eher herausfinden, wer sich die Szene ausdachte, wer dafür bezahlte, wer sich davon einen Vorteil verspricht. «ultimo», 4/2006 Fans von Kultfilmen wie «Herr der Ringe» oder «Star Wars» könnten dieses Buch durchaus als desillusionierend erfahren. Es ist deutlich politisch gedacht, erschöpft sich dabei nie in Polemik oder Ironie, bleibt ernsthaft und deutlich. Marcus Stiglegger in «Filmdienst», 19/2005 Der Autor zeigt, in welchem Ausmaß und mit welcher Leichtigkeit sich Unterhaltungsindustrie und Informationsmedien von der fragwürdigen Ideologie der Kriegspropaganda bisher vereinnahmen ließen. Matthias Kuzina in «MEDIENwissenschaft» 1/2006 ... eines der wichtigsten Filmbücher seit langem... Hanns-Georg Rodeck, «Die Welt», 11.5.2007 Wer Peter Bürgers Buch «Kino der Angst» gelesen hat, der wird die Kriegs-, Science Fiction- und Katastrophenfilme aus Hollywood nicht länger mit neutralem Blick betrachten können. Bürger kommt das Verdienst zu, die unheilige Allianz zwischen dem Pentagon und Hollywood, zwischen dem größten Kriegsministerium und der größten Filmmaschinerie der Welt, detailliert und fundiert aufgezeigt und kritisch reflektiert zu haben. Dem «Kino der Gewalt» setzt Peter Bürger eine Gegenkultur, die «Kultur des Friedens», entgegen. Jürgen Grässlin / Laudatio anläßlich der Verleihung des Bertha-Suttner-Preises 2006 Reflexionen über die Macht der Bilder und Untersuchungen über Hollywoods Einfluss auf die Gegenwartskultur gibt es viele. Nur wenigen gelingt es aber wie Bürger, über die feuilletonistische Ebene hinaus detaillierte Analyse mit umfangreicher Empirie so zu verknüpfen, dass ein echter Mehrwert entsteht. Zeitschrift f. Politikwissenschaften 1/06 ... versucht der Autor, konkrete Vorschläge zu erarbeiten, mit denen das Instrumentarium der Propagande öffentlich gemacht werden kann. Ein aus diversen aktuellen Anlässen aufschlussreiches Buch. FilmNews Bayern, 4/2006 Die Arbeit verschafft einen guten Überblick, der konsequent in den historischen Kontext eingebettet ist, wobei der Theologe Peter Bürger immer wieder besonderes Augenmerk auf den christlich fundamentalistischen Kontext der USA wirft. Uta Fenske in «H-soz-u- Kult» ist Bürgers Werk ein überaus nützliches Instrument, um Kriegspropaganda systematisch aufzudecken, Zensur zu unterlaufen und Freiräume für eine kritische Gegenöffentlichkeit zu schaffen. Es sollte in den Bücherschrank eines jeden friedensbewegten Aktivisten gehören, jedes nicht korrumpierten Künstlers, jedes kritischen Pädagogen. Eigentlich sollte es von allen Konsumenten der Film- und Fernsehproduktion gelesen werden. Aufklärung über massenmediale Zensur und Manipulation ist nun einmal der erste Schritt, ihr entgegenzuwirken. Gerd Bedszent in «Die Brücke» Peter Bürger regt mit seinem Buch zum Nachdenken und zur Wachsamkeit an ... Er stellt komplizierte Sachverhalte einfach, nachvollziehbar dar. Manchmal zeigt er sich mit einem zynischen Kommentar. Sein 650 Seiten Buch ist bewegend und ein wichtiger Beitrag zur Friedens- und Konfliktforschung. Sabine Mutschlechner in «AEP Informationen», 2/2008 |
Bürger, Peter: Kino der Angst Terror, Krieg und Staatskunst aus Hollywood 2., erweiterte Auflage 2006 652 Seiten, kartoniert Schmetterling ISBN 3-89657-472-8 29,00 EUR (inkl. MwSt., zzgl. Porto)
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