Betty RosenfeldBetty Rosenfeld (Stuttgart, 23. März 1907 – Auschwitz, 1942) wächst in einem liberal-religiösen Elternhaus auf. Schon in ihrer Jugend, die sie beim «Deutsch-jüdischen Wanderbund Kameraden» und bei der «Demokratischen Jugend» verbringt, ist sie beseelt von hohen Idealen. Als Jugendliche verehrt sie Walter Rathenau. An der «Marxistischen Arbeiterschule» in Stuttgart besucht sie den Unterricht von Friedrich Wolf und Kurt Hager. Schließlich tippt sie für den kommunistischen Untergrund von Stuttgart Flugblätter gegen die neuen Machthaber in Berlin. Im Gegensatz zu anderen SozialistInnen mit jüdischen Wurzeln trägt sie aber den jüdischen Kalender weiter in ihrem Herzen und tritt nie aus ihrer Religionsgemeinschaft aus. Sie wandert nach Palästina aus, wo sie den antifaschistischen Impuls und die Gesinnungsgenossen, mit denen sie für «die Sache» kämpfte, vermisst. Medienstimmen:«Michael Uhl hat mehr gemacht, als Betty Rosenfeld und ihren ermordeten Verwandten und Freunden ein Denkmal zu setzen. Er hat uns noch einmal die ganze gottverdammte jüdisch-europäisch-linksradikale Geschichte der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor Augen geführt ─ und deshalb lohnt es sich, alle 600 Seiten zu lesen, in aller Detailfreude und Kleinteiligkeit: Denn danach hat man noch einmal besser verstanden, was man eigentlich schon längst zu wissen glaubte.»
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Stefanie Schüler-Springorum in «Süddeutsche Zeitung», 14.9.2022 «Mit seinem umfangreichen, reich illustrierten und überlegt gestalteten Buch über die aus Stuttgart stammende, in Auschwitz ermordete Krankenschwester Betty Rosenfeld (1907–1942) übertrifft der Historiker Michael Uhl alle herkömmlichen Biografien, und man weiß eigentlich nicht, was man mehr bewundern soll – die Ausdauer, mit der er unzählige Details aus dem Leben seiner Protagonistin zusammengetragen hat, oder sein Vermögen, Bettys Schicksal und das ihrer Familie in die deutsche, die jüdische, die europäische Zeitgeschichte einzubetten.» Erich Hackl in «Junge Welt», 9.7.2022 «Betty Rosenfeld wurde am 7. September 1942 von Drancy nach Auschwitz deportiert. An diesem Tag sah sie nach drei Jahren erstmals ihren Geliebten, Sally Wittelson, wieder, denn auch er wurde – wie Michael Uhl minutiös rekonstruiert hat – an diesem Tag deportiert. Von diesem traurigen Wiedersehen zeugen zwei Karteikarten aus dem Lager Drancy. Sie gehören zu den bewegendsten Dokumenten in diesem beeindruckenden Buch.» Mechthild Gilzmer in «Francia-Recensio», 3/2023 «Ein ungewöhnlicher Lebenslauf ─ und ungewöhnlich ist auch der STIL der Schilderung: Michael Uhl schreibt in einer (für sozialgeschichtliche und politische Biographien) überraschenden Weise: fremdwortfrei, kurze knappe, klare, leicht verstehbare Sätze ─ ganz und gar gegen den üblichen (wissenschaftlichen) ‹Strich›, in dem ein solches Thema sonst ‹gekämmt› wird. In weiten Teilen liest sich die Biographie wie ein Roman...» Veit Feger in «Mitteilungen ─ Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg», Heft 76 «... eine der bemerkenswertesten Neuerscheinungen dieses Frühjahrs ...» Micha Brumlik in «Frankfurter Rundschau»,18.2.2022 «Sehr nah ist Michael Uhl Betty Rosenfeld und ihrer Familie durch die Fülle der Materialien gekommen. Diese Nähe gibt er an seine Leserinnen und Leser weiter.» Brigitte Jähnigen in« Evangelisches Gemeindeblatt für Württemberg», 1/23 «Uhls präzise Erzählweise in einfacher Sprache lässt nicht nur Betty Rosenfeld vor meinen Augen auferstehen, auch die Vergangenheit einer ganzen Stadt erwacht wie in einem Spielfilm.» Joe Bauer in «Kontext: Wochenzeitung» «Ihm gelingt eine sehr subjektive Geschichte der Linken von der Endphase der Weimarer Republik bis in die frühen 1940er Jahre.» Peter Nowak in «ak. analyse und Kritik, 17.1.2023» «Unbestritten ist, dass Michael Uhls Biografie Betty Rosenfeld ein 672 Seiten starkes Denkmal gesetzt hat.» Stephanie Bajorat in «Ludwigsburger Kreiszeitung», 10./11.9.2022 «Es sind die Wendungen in ihrem Lebenslauf, die sie aus dem Kreis anderer Personen herausheben und die eine interessante Folie bilden, um die gesellschaftlichen Strukturen und Veränderungen der Weímarer Republik und des Nationalsozialismus auf den Ebenen einer Alltagsgeschichte abzubilden.» Heinrich Recken, «Dr. med Mabuse», 3/2022 «Ergebnis seiner Forschung ist eine außergewöhnliche Biografie, die viele neue Erkenntnisse zur jüdischen Pflegegeschichte liefert ─ besonders mit Blick auf die NS-Zeit.» «Die Schwester / Der Pfleger», 6/2022 «Viele solcher Biografien unbekannt gebliebener Opfer des Faschismus entstehen als trockene Dissertation für ‹hartgesottene Leser›, wie es der Autor selbst nennt, oder als Fachliteratur für Spezialist*innen. Uhl aber ist ein großer Wurf gelungen.» Hans-Gerd Marian in «NaturfreundIn», 2/2022 «... Uhl ist ein ausgezeichneter Erzähler, der sehr nah an seinem Figurenpersonal bleibt, das er eindrücklich und plastisch darzustellen weiß.» Georg Pichler auf literaturkritik.de «... die Tatsache, dass Michael Uhl sie mit seinem großartigen Buch der Vergessenheit entrissen hat, ist doch noch ein später Sieg dieser unglücklichen Frau... Auch so gesehen hat der Verfasser ihr ein würdiges Denkmal gesetzt, das möglichst viele Leserinnen und Leser zur Kenntnis nehmen sollten.» Werner Abel in «Neues Deutschland», 19.3.2022 |
Uhl, Michael: Betty Rosenfeld Zwischen Davidstern und roter Fahne. Biographie 1. Auflage 2022 Buch 672 Seiten, gebunden Schmetterling ISBN 3-89657-036-6 39,80 EUR (inkl. MwSt., zzgl. Porto)
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